Was ist der Unterschied zwischen Beratung und Psychotherapie?
Das Gemeinsame
Sowohl bei Beratung als auch bei Psychotherapie geht es um das seelische Befinden und menschliche Beziehungen. Viele hilfreiche Methoden werden in beiden Bereichen angewandt. Hier wie dort wird versucht den Menschen mit seinem Leiden ganzheitlich in den Blick zu nehmen und eine Besserung zu erreichen.
Die Unterschiede
Die jeweiligen Angebote gehören zu unterschiedlichen Kontexten und unterliegen damit eigenen gesetzlichen, (berufs-)rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen.
In einer Psychotherapie werden Diagnosen gestellt und psychische Erkrankungen behandelt. Hier übernehmen folglich die gesetzlichen oder privaten Krankenkassen die Kosten.
In der Psychologischen Beratung werden persönliche- und/oder Beziehungsprobleme bearbeitet.
Hier gibt es thematisch ein breites Angebot und keine einheitliche Regelung. Während Beratungsstellen oft Zuschüsse der öffentlichen Hand erhalten, müssen freie Beratungspraxen- oder Anbieter ihre Beratungsleistung voll in Rechnung stellen.
Hier ein paar beispielhafte Gegenüberstellungen
Psychotherapie
- Rechtlich geschützter Titel
- Approbierte Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen
- Ambulante oder klinische Versorgung
- Störungen mit Krankheitswert
- Behandlung aufgrund von Diagnosen
- Selbstbeschreibung (Patient*in): „Ich bin krank…"
- Kostenübernahme durch Krankenkassen
Psychologische Beratung
- Keine rechtlich geschützte Bezeichnung
- Unterschiedliche Grundberufe mit Zusatzqualifikationen
- Beratungsstellen und freie Praxen
- Konflikte und Fragen in persönlichen Lebens- und Beziehungsbereichen
- Beratung aufgrund von Problemstellungen
- Selbstbeschreibung (Klient*in): „Ich habe ein Problem…“
- Kostenpflichtige Leistungen (in Beratungsstellen oft bezuschusst, in Freier Praxis für Selbstzahler*innen)